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Wenn Sie Interesse an regelmäßigen Informationen aus Israel haben, kann ich nur den täglichen Newsletter der israelischen Botschaft empfehlen. Damit Sie wissen, was da so ungefähr drinsteht, und ich mir mit Erklärungen hier nicht die Finger fusslig schreibe, hab ich mal die heutige Ausgabe in den Kommentarbereich gesetzt.
tristan - 19. Mai, 19:20

Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin
Mittwoch, 19. Mai 2004

Themen dieses Newsletters:
(1) Zahlreiche Tote und Verletzte bei Armeeeinsatz in Rafah / Untersuchungen des schweren Zwischenfalls dauern an
(2) Neuauflage des Abkoppelungsplans in zwei Wochen / Gespräche über internationale Truppen im Gazastreifen
(3) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Frankfurter Rundschau, 19. Mai 2004
(4) Arabischer Fußballclub gewinnt erstmals den Nationalpokal / Jubel in Sakhnin
(5) Konzert der Berliner Symphoniker mit israelischen Solisten
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse





(1) Zahlreiche Tote und Verletzte bei Armeeeinsatz in Rafah / Untersuchungen des schweren Zwischenfalls dauern an
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Im Rahmen des Armeeeinsatzes gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen, haben israelische Einheiten in den frühen Morgenstunden in Tel Sultan, einem Stadtviertel von Rafah, begonnen, gesuchte Palästinenser, die auf israelischen Fahndungslisten stehen, zu verhaften und palästinensische Waffenbestände sicherzustellen. Während des Einsatzes schossen bewaffnete Palästinenser auf die Soldaten. Außerdem sind zahlreiche Straßen und Hauswände mit Sprengsätzen vermint, was die Kampfhandlungen noch erschwert.

Mindestens 10 Palästinenser wurden getötet und Dutzende verletzt, als sich eine Gruppe von rund 3.000 Demonstranten aus dem Stadtzentrum von Rafah auf die Kampfzone Tel Sultan zu bewegte. Nach palästinensischen Angaben sind unter den Toten viele Frauen und Kinder.

In einer offiziellen Stellungnahme der israelischen Armee sagte die Sprecherin der IDF, Brig. Gen.’ Ruth Yaron:

Die israelische Armee bedauert zutiefst den schweren Zwischenfall, bei dem heute Nachmittag in Rafah unschuldige Menschen getötet worden sind.

Erste Untersuchungen zeigen, dass die Rakete, die von einem Kampfhubschrauber aus abgeschossen wurde, ein Warnschuss auf offenes Feld war, bei dem niemand getroffen wurde. Als man sah, dass dies die Tausende Demonstranten, unter denen auch bewaffnete Palästinenser waren, nicht davon abhielt, sich weiter in Richtung der Kampfzone zu bewegen, wurde der Befehl gegeben, vier Panzergeschosse in Richtung eines verlassenen Gebäudes zu schießen. Man vermutet, dass diese Geschosse eine von den Palästinensern verminte Straße getroffen hat, und dass auf diese Weise so viele Menschen getötet wurden.

Ein endgültiger Bericht der Untersuchung wird in den kommenden Tagen vorliegen.

Die Sprecherin der IDF hat angeboten, dass die Verletzten in Krankenhäusern in Israel behandelt werden. (Israelischer Rundfunk)


(2) Neuauflage des Abkoppelungsplans in zwei Wochen / Gespräche über internationale Truppen im Gazastreifen
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Ministerpräsident Ariel Sharon will der Regierung innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Neuauflage seines Abkoppelungsplans vorstellen. Aus Regierungsquellen verlautete am Mittwoch, dass der abgeänderte Plan die stufenweise Räumung der Siedlungen im Gazastreifen vorsieht, beginnend mit Kfar Darom und Netzarim, danach die Räumung weiterer Siedlungen von Süd nach Nord. Außerdem gibt es Gespräche über die Errichtung einer internationalen, bewaffneten Größe, die die Ereignisse im Gazastreifen nach dem israelischen Abzug überwachen, den Palästinensern bei der Errichtung von Regierungsinstitutionen behilflich sein wird und die sicherstellt, dass nicht die palästinensischen Terrorgruppen die Kontrolle über das Gebiet übernehmen werden.

Vertreter des israelischen Sicherheitsapparats prüfen jetzt, inwieweit die Beteiligung amerikanischer und europäischer Truppen, sowie der Vereinten Nationen, Ägypten, Jordanien und anderer Länder möglich wäre. Erste Sondierungsgespräche liefen bereits zwischen Ministerpräsident Ariel Sharon und dem ägyptischen Geheimdienstchef Omar Suleiman. Außenminister Silvan Shalom stellte den Plan am Dienstag in Amman, Jordanien, vor. Auch die USA seien an den Gesprächen beteiligt, hieß es.

Der neue Plan wird höchst wahrscheinlich aus drei Räumungsphasen bestehen. Jede Etappe wird die Zustimmung der Regierung und den erfolgreichen Abschluss der vorherigen benötigen. Der Abzug aus vier Siedlungen im Westjordanland wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ministerpräsident Sharon ist entschlossen, den Plan so bald wie möglich der Regierung vorzustellen, jüngsten Mitteilungen zufolge aber frühestens binnen 14 Tagen. Sharon könnte seinen Ministern mit der Entlassung aus dem Kabinett drohen, sollte dem Plan widersprochen werden.

Für den Fall, dass der rechte Flügel die Regierung verlässt, wird Sharon sofort die oppositionelle Arbeitspartei in die Regierung aufnehmen. Sollte dieser Schritt wiederum auf starken Widerstand bei seinen Partiekollegen stoßen, würde Sharon Neuwahlen fordern. Ein weiteres Thema, das zur Zeit geprüft wird, ist die Frage, was mit den Häusern der Siedler geschehen wird, die nach Israel umgesiedelt werden. Zwei Möglichkeiten stehen zur Diskussion: Die Übergabe an ein internationales Gremium, das dafür bürgen und es später in palästinensische Hände übergeben wird. Oder die Zerstörung der Häuser, so wie es während des Rückzugs aus dem Sinai geschehen war, um zu vermeiden, dass später Flaggen der Terrororganisation Hamas über deren Dächern wehen könnten. (Ma’ariv international)


(3) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Frankfurter Rundschau, 19. Mai 2004
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In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau äußerte Botschafter Shimon Stein die Hoffnung, dass die Europäische Union (EU) auf die Palästinenser einwirkt, endlich die Herausforderung anzunehmen und die notwendigen Reformen in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) durchzuführen, um den Terror zu bekämpfen. Die EU sollte dem palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Qureia „unmissverständlich zu verstehen geben, dass sich die europäische Politik im Nahen Osten vor allem am Verhalten der Palästinenser orientiert: Die Europäer werden die Palästinenser unterstützen, wenn sie die nötigen Reformen machen und den Terrorismus bekämpfen.“ In Frankfurt sprachen mit dem Botschafter die FR-Redakteure Matthias Arning und Katharina Sperber. Ganzes Interview:

http://www.frankfurter-rundschau.de/_inc/_globals/print.php?client=fr&cnt=439786&ref=/fr_home/startseite/


(4) Arabischer Fußballclub gewinnt erstmals den Nationalpokal / Jubel in Sakhnin
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Ein arabischer Fußballclub hat am Dienstag erstmals in der Geschichte Israels den Nationalpokal gewonnen. „Bnei Sakhnin“ (die „Söhne von Sakhnin“, Sakhnin ist der Name eines galiläischen Dorfes), schlug Hapoel Haifa mit 4:1. Das Finale fand im Nationalstadium in Ramat Gan bei Tel Aviv und unter dem Jubel von 38.000 Fußballfans statt. In Sakhnin wurde der Sieg der arabischen Mannschaft mit Festen und Feuerwerk gefeiert.

Beide Teams hatten eine sehr offensive Aufstellung. Daraus resultierend erzielte Haifa kurz vor der Halbzeit das erste Tor, als Shai Dahan einen Kopfball nach Pass von Gil Vermut im gegnerischen Tor versenkte. Sakhnin konnte jedoch in der 63. Minute durch Avi Danan ebenfalls durch einen Kopfball ausgleichen. Nur zwei Minuten später erzielte Lior Assulin das Führungstor durch einen Fernschuss aus einer Distanz von 16 Metern. Die Entscheidung fiel in der 73. Minute, als Darius Yetzkevitch das dritte Tor erzielte. Den Schlusspunkt setzte Sakhnin mit einem Freistosstor in der 88. Minute, welches das 4:1 Endresultat besiegelte.

Der Eigentümer von Sakhnin, Mazen Ghanim, sagte, „viele Juden und Araber aus Galiläa sind gekommen, um uns zu bejubeln. Sakhnin ist ein großartiges Beispiel für das Zusammenleben.“ Ministerpräsident Ariel Sharon gratulierte dem Team. Er sei sich sicher, dass Bnei Sakhnin den Staat Israel bei den Spielen in Europa ehrenwert vertreten würde. Die Regierung hat jetzt versprochen, dem Dorf im Norden Israels ein eigenes Fußballstadium zu errichten. Am Abend überreichte Staatspräsident Moshe Katsav den Pokal der arabischen Fußball-Mannschaft. (Ha’aretz online)


(5) Konzert der Berliner Symphoniker mit israelischen Solisten
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Am Sonntag, den 23. Mai 2004, um 16.00 Uhr, spielen die Berliner Symphoniker unter der Leitung von Lior Shambadal im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (Berlin-Mitte) mit den israelischen Solisten Guy Braunstein (Violine), Gilad Karni (Bratsche) und Revital Hachamoff (Klavier). Im Rahmen des Konzertes wird das Triple-Konzert des vielfach ausgezeichneten israelischen Komponisten Haim Permont zur Uraufführung gebracht. Haim Permont wird anwesend sein.

Guy Braunstein ist erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und Gastprofessor an der Universität der Künste. Gilad Karni ist derzeit Solo-Bratschist beim Orchester der Deutschen Oper Berlin, ab September 2004 wird er dieselbe Position im Orchester Tonhalle Zürich übernehmen. Die Pianistin Revital Hachamoff arbeitet als Solistin mit zahlreichen namhaften internationalen Orchestern. Gemeinsam mit dem Geiger Maxim Vengerov hat sie die Sonaten für Klavier und Geige von Sir Edward Elgar auf CD eingespielt.

Programm: Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonia concertante für Violine und Viola Es-Dur KV 364
Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 d-moll op. 40
Haim Permont, Triple Konzert, Uraufführung in Anwesenheit des Komponisten
Felix Mendelssohn Bartholdy, Symphonie Nr. 1 c-moll op.11

Karten unter 030 – 325 55 62 oder an der Abendkasse im Konzerthaus.


(6) Das Wetter in Israel
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Wolken und vereinzelt Sprühregen, gegen Abend kühler:

Jerusalem: 13-24°C
Tel-Aviv: 18-25°C
Haifa: 18-24°C
Be’er Sheva: 18-29°C
Eilat: 22-37°C

Die Vorhersage für morgen, Donnerstag, 20. Mai 2004, den 29. Iyyar 5764:
Leicht bewölkt und kühler, Schauer im Norden und Zentrum des Landes. Am Freitag leicht bewölkt, etwas wärmer. Am Sonntag Sonne. (Ha’aretz online)


(7) Wechselkurse
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1 € - 5,521 NIS (-0,11%)
1 £ - 8,136 NIS (+0,02%)
1 $ - 4,604 NIS (+0,13%)
(Bank of Israel, 18.05.04)



Dieser Newsletter mit Mitteilungen isrelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
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