...
Einmal die Woche bekomme ich Besuch von Sokrates Tochter, so nennt sie sich selber. Eine ältere Dame mit Fahrrad und jeder Menge beschriebenen Blätter im Gepäck, seit neuestem auch Bücher und Bilder, die sie mir treuherzig übergibt, dass ich mich über die Schlechtigkeit der Welt informiere. Aus Gesprächen und ihrem Material kann ich entnehmen, dass sie wohl unter amtsgerichtlich verfügter Betreuung steht, Finanzsorge wahrscheinlich. Bin kein Fachmann, was die entsprechenden Krankheitsbilder angeht, aber irgendwas paranoides oder schizophrenes wird’s wohl sein. Was sie mir an Papier gibt, sammle ich, vielleicht will sie die Zettel ja eines Tages wiederhaben.
Heute nun ruft mich Frau B. von einer der vielen Stellen, die für mich im Städtchen zuständig sind, an und erkundigt sich nach meiner seltsamen Bekanntschaft. Ihr sei zu Ohren gekommen, dass ich von „dieser Person“ belästigt werde. Ich kann zwar den Kontakt, nicht jedoch die Belästigung bestätigen, Bedrohung schon gar nicht. „Wir wollen ja niemanden in irgendeine Ecke stellen...“, so Frau B., will sie aber doch so ein klitzekleines bisschen und kündigt trotz meines energischen Widerspruchs an, „die entsprechenden Stellen anzusprechen und Maßnahmen zu veranlassen.“. Stellen und Maßnahmen, da kommt die Stasi wieder durch, beste DDR-Schule. Zum Glück krieg ich noch den Namen der Betreuerin raus, damit Frau B. der armen Verrückten nicht noch die Polizei auf den Pelz hetzt.
Sie lässt sich partout nicht davon abbringen, in meinem Interesse, wie sie nicht müde wird zu betonen, für Ruhe zu sorgen. Und was Sokrates’ Tochter bei ihren Besuchen so überhaupt nicht gelungen ist, vermag die Beamte mit einem einzigen Telefongespräch: mich auf unangenehmste Art belästigen und von der Arbeit abhalten.
„Wir müssen doch dafür sorgen, dass unser Schriftsteller in Ruhe arbeiten kann.“
Schlagen möchte ich sie, immer mitten in die dumme Fresse rein.
Ich erwarte Verständnis für die drastische Wortwahl.
Heute nun ruft mich Frau B. von einer der vielen Stellen, die für mich im Städtchen zuständig sind, an und erkundigt sich nach meiner seltsamen Bekanntschaft. Ihr sei zu Ohren gekommen, dass ich von „dieser Person“ belästigt werde. Ich kann zwar den Kontakt, nicht jedoch die Belästigung bestätigen, Bedrohung schon gar nicht. „Wir wollen ja niemanden in irgendeine Ecke stellen...“, so Frau B., will sie aber doch so ein klitzekleines bisschen und kündigt trotz meines energischen Widerspruchs an, „die entsprechenden Stellen anzusprechen und Maßnahmen zu veranlassen.“. Stellen und Maßnahmen, da kommt die Stasi wieder durch, beste DDR-Schule. Zum Glück krieg ich noch den Namen der Betreuerin raus, damit Frau B. der armen Verrückten nicht noch die Polizei auf den Pelz hetzt.
Sie lässt sich partout nicht davon abbringen, in meinem Interesse, wie sie nicht müde wird zu betonen, für Ruhe zu sorgen. Und was Sokrates’ Tochter bei ihren Besuchen so überhaupt nicht gelungen ist, vermag die Beamte mit einem einzigen Telefongespräch: mich auf unangenehmste Art belästigen und von der Arbeit abhalten.
„Wir müssen doch dafür sorgen, dass unser Schriftsteller in Ruhe arbeiten kann.“
Schlagen möchte ich sie, immer mitten in die dumme Fresse rein.
Ich erwarte Verständnis für die drastische Wortwahl.
tristan - Dienstag, 18. Mai 2004, 15:32
Wir müssen uns mal überlegen, was wir nach der Revolution mit solchen Leuten machen. Vielleicht immer fünf oder sechs zusammen in eine WG. Elende Kontrollfreaks.
Aus dem "Sachverhalt" wird langsam eine grandios blutrünstige Geschichte. Damit bewerbe ich mich dann zum diesjährigen Open Mike und werde so berühmt wie Fab Fuchs.