Mittwoch, 8. September 2004

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Antiquariat. Da wollen wir hin. Nach Pula.
Gute Idee. Anderswo findet sich ja doch hin und wieder billig ein deutschsprachiges Buch, das unsereins sich nicht erschwingen kann daheim, weil die Löffel hier natürlich wissen, was sie da haben und es entsprechend teuer feil bieten.
Die Vorfreude erlischt als ich den Laden sehe. Antiquariat heißt hier das Antiquitätengeschäft. Falsche Freunde überall. Und Antiquitäten gibt es hier eigentlich auch nicht. Mehr Ramsch, Schrapel, Trödel, verteilt auf zwei große Hallen, die früher vielleicht mal eine Traktorenwerkstatt beherbergt haben mögen. Ein Akkordeon find ich immerhin, Weltmeister, 86 Bässe, ich intoniere ein fröhliches Volkslied, derweil meine Gastgeber verschiedene Gebrauchthollywoodschaukeln probeschwingen.
Und dann ganz hinten in der Ecke doch eine Büchergrabbelabteilung. Hunderte Tito-Biographien in den hundertzwanzig Sprachen der früheren Jugoslawischen Föderation. Ich überlege schon, mehrere Volksausgaben zu erwerben und so das Gesupps parallel zu pauken, da erinnere ich mich an den Hebräischlehrer, der ganz am Anfang des Kurses meinte, wir sollten bedenken, dass Sprachen unter Verwendung prophetischer und juristischer Texte zu lernen schon so seine Eigenart hat, man stelle sich vor, Deutsch als Fremdsprache mit dem Grundgesetzt und dem kommunistischen Manifest erlernen zu wollen. Recht hat er, ich lege die Wälzer zurück, schau mich noch ein wenig um, da seh ich den vertrauten frauenbewegt-lila Buchrücken, damals im Goethe-Institut in London, Erinnerungen werden da wach, jaja, und dann seh ich noch einen und noch einen und noch einen, insgesamt kram ich sieben der zehn Bände der Tucholsky-Gesamtausgabe aus dem Haufen. Lange Rede, nicht wahr, und ich wollte eigentlich nur fragen, ob jemand zufällig die Bände 4, 6 und 8 doppelt hat, na wahrscheinlich nicht, aber versuchen kann man's ja mal, meine Emailie steht da rechts am Rand irgendwo, nur für den Fall.

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Gürteltierpapers:

Also, Kommentare erst mal aus. Das geht nicht gegen Sie, ist nur für mich, um die Übersicht zu behalten, wenn ich mal alle Jubeltage in der Bibliothek einen Rechnerplatz bekomme.
Zwotens. Ich find mein Layout doof, komm aber nicht so recht klar mit den neuen Features und all das. Irgendwann werde ich das ändern.

Irgendwann.

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Und dann war da noch jener Gesell, der mir vor dem Juweliergeschäft anhand der englisch-sprachigen Leuchtreklame die ethymologische Verwandtschaft der, Achtung!, Juden mit Schmuck beweisen wollte.
This is it, you know, unbelievable, right. But you see, I'm not making this up.

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