herbstlich
Die Reise beginnt auf der Oranienstraße, beim Bäcker, Mandelhörnchen und Rosinenkekse 250 Gramm fuer 2 Euro, Wegzehrung.
Am Moritzplatz der langweiligst denkbare Trödelmarkt, häßlicher Ramsch, wahrscheinlich überteuert, nichts was Nachfragen provozieren könnte. Gegen Ramsch ist gar nichts einzuwenden. Aber schon diese lieblos gestapelten Kisten, in denen man selber wühlen müsste... Die einzig verkaufsfördernd auf Tapeziertischen drapierte Ware sind bunt brüllende Handyverschalungen.
U-Bahn bis Hermannplatz.
Dort in den Plattenladen, klein, aber gut sortiert. Raritäten. Ein Händler, der um den Wert seiner Ware weiß. Freund meines Musikgeschmacks, erbitterter Feind meines Portemonnaies. Nichts gekauft.
Currywurst mit Brötchen. 1,40. 10 Cent Trinkgeld.
U-Bahn bis Mehringdamm. Buchhandlung. Gutschein für A. besorgen.
Macht ihr auch Gutscheine?
Ja, such dir eine Postkarte aus, da schreiben wir dann die Summe drauf.
TW Adorno, nachdenklich am Schreibtisch sitzend, naja, sie steht drauf, glaub ich. Seit zwei Jahren liegt ihr Buch bei mir. Jetzt schick ich es zurück, mit dem Gutschein als Lese- und Versöhnungszeichen.
Bergmannstraße, Antiquitäten und Antiquariate. Trödel. Ich trödel.
Alte Sachen. Ständig denk ich dran, wie viele Tote diese Möbel gesehen haben mögen. Sind selber tot. Tote Bäume, extra langlebig.
Eigentlich sollte ich mich wie Frühling fühlen.
Zu Fuß zum Halleschen Tor, Blücherstraße, da wo der Westen aussieht, wie der Osten sich anfühlt. Grau und arm. Habe Adolf Endlers Tarzan gebraucht für einen Zehner gekauft, sein alter Kumpel Karl Mickel steht nicht so hoch im Kurs, Gedichte für 1,50, so teuer wie eine Currywurst am Hermannplatz, inklusive Trinkgeld.
Kein schlechtes Gefühl, zur Abwechslung mal genug Asche dabei zu haben, in ein Café gehen zu können, wenns zu kalt wird. Wintersaldo. Im Herbst, meistens schon im Sommer so pleite, dass ich arbeiten gehen muss. Im Winter ist dann genug Geld da. Geld, das ich gern im Sommer hätt. Wird alles anders dieses Jahr. Wie immer.
Landwehrkanal. Überall Herbst. Es schneit etwas unentschlossen, sehr leises Geriesel.
Wiener Straße, jetzt wird es wirklich zu kalt. Heute ist Caipitag. 3,80. taz und Caipi und Kaffee und Bagel mit Olivenfrischkäse. Ungewöhnliche Bestellung, sagt sie. Einen Moment bin ich stolz drauf. Ungewöhnlich. Idiot.
Jetzt nach Hause. U-Bahn zur Warschauer. Mehr Schnee, bleibt natürlich nicht liegen. Aber is ja erst Herbst, kann noch viel passieren.
Am Moritzplatz der langweiligst denkbare Trödelmarkt, häßlicher Ramsch, wahrscheinlich überteuert, nichts was Nachfragen provozieren könnte. Gegen Ramsch ist gar nichts einzuwenden. Aber schon diese lieblos gestapelten Kisten, in denen man selber wühlen müsste... Die einzig verkaufsfördernd auf Tapeziertischen drapierte Ware sind bunt brüllende Handyverschalungen.
U-Bahn bis Hermannplatz.
Dort in den Plattenladen, klein, aber gut sortiert. Raritäten. Ein Händler, der um den Wert seiner Ware weiß. Freund meines Musikgeschmacks, erbitterter Feind meines Portemonnaies. Nichts gekauft.
Currywurst mit Brötchen. 1,40. 10 Cent Trinkgeld.
U-Bahn bis Mehringdamm. Buchhandlung. Gutschein für A. besorgen.
Macht ihr auch Gutscheine?
Ja, such dir eine Postkarte aus, da schreiben wir dann die Summe drauf.
TW Adorno, nachdenklich am Schreibtisch sitzend, naja, sie steht drauf, glaub ich. Seit zwei Jahren liegt ihr Buch bei mir. Jetzt schick ich es zurück, mit dem Gutschein als Lese- und Versöhnungszeichen.
Bergmannstraße, Antiquitäten und Antiquariate. Trödel. Ich trödel.
Alte Sachen. Ständig denk ich dran, wie viele Tote diese Möbel gesehen haben mögen. Sind selber tot. Tote Bäume, extra langlebig.
Eigentlich sollte ich mich wie Frühling fühlen.
Zu Fuß zum Halleschen Tor, Blücherstraße, da wo der Westen aussieht, wie der Osten sich anfühlt. Grau und arm. Habe Adolf Endlers Tarzan gebraucht für einen Zehner gekauft, sein alter Kumpel Karl Mickel steht nicht so hoch im Kurs, Gedichte für 1,50, so teuer wie eine Currywurst am Hermannplatz, inklusive Trinkgeld.
Kein schlechtes Gefühl, zur Abwechslung mal genug Asche dabei zu haben, in ein Café gehen zu können, wenns zu kalt wird. Wintersaldo. Im Herbst, meistens schon im Sommer so pleite, dass ich arbeiten gehen muss. Im Winter ist dann genug Geld da. Geld, das ich gern im Sommer hätt. Wird alles anders dieses Jahr. Wie immer.
Landwehrkanal. Überall Herbst. Es schneit etwas unentschlossen, sehr leises Geriesel.
Wiener Straße, jetzt wird es wirklich zu kalt. Heute ist Caipitag. 3,80. taz und Caipi und Kaffee und Bagel mit Olivenfrischkäse. Ungewöhnliche Bestellung, sagt sie. Einen Moment bin ich stolz drauf. Ungewöhnlich. Idiot.
Jetzt nach Hause. U-Bahn zur Warschauer. Mehr Schnee, bleibt natürlich nicht liegen. Aber is ja erst Herbst, kann noch viel passieren.
tristan - Samstag, 6. März 2004, 18:33
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