Tristan und das Gürteltier

Es ist der 27. Januar. Im Fernsehen werden Auschwitz befreit und die Leningrader Blockade beendet. Ich bin kein Anhänger der solidarischen Askese. Soll heißen: Wenn ich hungernde Menschen sehe, dann höre ich nicht vor Scham auf zu essen, aber als bei dem Bericht von den Feierlichkeiten in Russland eine alte Frau zu sehen ist, die zum Gedenken an die Toten Brotstücken auf die Massengräber legt, da wird mir schon anders zumute. Aber wir sind ja hier zum Feiern.