Samstag, 27. Dezember 2003

Young Shatterhand

Ich frage mich ob Hohenstein/Ernstthal in hundert Jahren mit solchen Plaketten verziert sein wird:

Neumarkt 5
Hier wohnte bis zu seinem Tod im Jahre 2044 der Schreinergeselle Markus Reschke, der im Winter 2003 Tristan S. beim Drehen einer Haschischzigarette beobachtet haben will.

Fremdkörper

Zeit, eine Zigarette zu drehen. Die Leute sehen mich an, als würde ich mir eine Tüte bauen. Nicht so wie in Berlin, so begehrlich, nein, eher ängstlich und abweisend. Mißtrauisches Völkchen hier.

Old Shatterhand forever

Hohenstein/Ernstthal ist, das läßt sich kaum übersehen, die Geburtsstadt des deutschen Volksdichters Karl May. In der ganzen Stadt finden sich Plaketten, die über die Verbindung verschiedenster Plätze mit dem Leben Karl Mays aufklären sollen. Das fängt beim Geburtshaus in der Karl-May-Str. 54 an. Das Museum ist täglich von 10-17 Uhr geöffnet. Gleich gegenüber, in der Hausnummer 51 befindet sich die Karl-May-Begegnungsstätte. Es folgt ein etwa dreiminütiger Spaziergang:

Mittelstr. 1
Hier befand sich die Schmiede des Karl-May-Paten Christian Friedrich Weißpflog.

Neumarkt, St. Trinitatis-Kirche
Hier empfing Karl May 1842 die Taufe, später die Konfirmation. Anläßlich seines 150. Geburtstages wurde das Karl-May-Denkmal am 25. Februar 1992 gesetzt.

Neumarkt 2
Wohn- und Geschäftshaus des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Layritz, der ein guter Bekannter der Familie Karl Mays war.

Neumarkt 9
An dieser Stelle stand früher das Ernstthaler Rathaus, in dem Karl May und Emma Pollmer standesamtlich getraut wurden.

Neumarkt 17
Früher stand hier das alte Gasthaus "Stadt Glauchau", wo die Mays nach Kartoffelschalen bettelten, um eine Hungersuppe daraus zu kochen.

Neumarkt 18
An dieser Stelle stand bis 1898 das Haus, in dem Karl May mit seinen Eltern wohnte.

Neumarkt 19, Kantorat
In diesem Haus besuchte Karl May die Schule und lernte bei Kantor Strauch das Klavierspielen.

Neumarkt 20, Pfarrhaus St. Trinitatis
Aus der Bibliothek des damaligen Pfarrers Schmidt lieh sich Karl May des öfteren Bücher aus.

... und immer so weiter.

Mein absoluter Favorit bleibt aber Altmarkt 19, Hotel "Drei Schwanen"
Im Jahr 1861 wurde hier Karl May verhaftet, zwei Jahre später trat er während einer Veranstaltung als Solist auf.

Blut und Schnee

Natürlich liegt Schnee, Erzgebirgsvorland eben. Und heute Morgen der Schock: Überall Blut. Vor dem Haus, im Treppenhaus, aufgeregt laufen die Nachbarn durchs Haus. Soll man die Polizei rufen? Oder einen Arzt?
Nee, is doch der Trinker aus dem Vierten. Alle beruhigen sich und Frau R. wird von der Hausgemeinschaft verpflichtet, dem Trinker aus dem Vierten zu sagen, dass er das wegmachen soll.
Auf dem Weg zu Kaufland klärt mich die Großmutter auf:
Der war auch schon bei so einer Therapie, aber die brauchen doch auch mal eine härtere Hand. Das klingt jetzt vielleicht hart, aber solche Leute können halt ihr Leben nicht selbständig in den Griff bekommen. Morgens geht der schon immer zu Edeka und kauft Bier. Das kann ja gar nicht gut gehen...
Derweil schwitze ich, in jeder Hand ein Kasten Leergut, Glückauf Edel. Auf dem Rückweg volle Kästen.
Vielleicht ist der Trinker aus dem Vierten inzwischen verblutet, dann muss wahrscheinlich Frau R. alles putzen.

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